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ToggleViele Betroffene berichten davon, dass Veränderungen im Wetter ihre Migräne auslösen oder verstärken können. Besonders Temperaturschwankungen oder Veränderungen in der Luftfeuchtigkeit oder dem Luftdruck sollen die Kopfschmerzattacken begünstigen. Doch kann ein Wetterwechsel wirklich Migräne auslösen?
Wir von Kopfschmerzen Frei möchten dir helfen, deine Migräne dauerhaft loszuwerden. Im Folgenden sehen wir uns genau an, ob das Wetter wirklich Migräne beeinflusst und geben Tipps für wetterfühlige Menschen.
Der Einfluss von Wetter auf Migräne ist nicht bewiesen
Es ist bekannt, dass Migräne durch unterschiedliche sogenannte Trigger ausgelöst werden kann. Dazu gehören zum Beispiel Stress, bestimmte Lebensmittel, körperliche Überlastung, Schlafstörungen und einige mehr. Viele Betroffene nennen auch das Wetter als einen möglichen Auslöser für ihre Migräneattacken – rund 53 Prozent einer Studie mit mehr als 1.000 Teilnehmern nannte den Wetterumschwung als Migräne Auslöser.
Dass Migräne vom Wetter beeinflusst wird, ist bisher nicht wissenschaftlich belegt. Es gibt also keine eindeutigen Beweise dafür, dass die Kopfschmerzen bei Veränderungen in den Wetterverhältnissen verstärkt auftreten. So gibt es zum Beispiel in verschiedenen Klimazonen keine signifikanten Unterschiede im Anteil der Betroffenen von Migräne.

Psychische Faktoren könnten eine Rolle spielen
Viele Experten vermuten eine komplexere Beziehung zwischen dem Wetter und den beobachteten Symptomen. So könnten durchaus psychische Ursachen die wahrgenommenen Zusammenhänge erklären: Betroffene beobachten das Wetter aufmerksamer und begünstigen so die Entstehung einer Migräne – etwa durch die Sorgen über bestimmte Wetterverhältnisse.
Auch glauben manche Wissenschaftler, dass sich das Wetter auf die allgemeine psychische Verfassung auswirkt. Sind Menschen beispielweise bei gutem Wetter weniger gestresst und besser gelaunt, kann das auch zu einem geringeren Migränerisiko führen – und umgekehrt.
Möglich ist zudem ein indirekter Einfluss des Wetters. So können hohe Temperaturen etwa zu schlechterem Schlaf führen, was wiederum ein Trigger für Migräne ist.
Mögliche Gründe für Migräne bei Wetterumschwung
Auch wenn ein direkter Zusammenhang zwischen Migräne und Wetterwechseln nicht wissenschaftlich belegt ist, gibt es dennoch Hinweise darauf, dass Zusammenhänge bestehen könnten. Möglich ist der Einfluss des sogenannten Biowetters auf Migräne. Unter Biowetter versteht man Wetterarten, welche die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit von Menschen beeinflussen.
Dieses Phänomen ist darauf zurückzuführen, dass sich der Körper Wetterveränderungen automatisch über das vegetative Nervensystem anpasst, etwa, um seine Temperatur konstant zu halten. Auch auf andere Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Atemwegserkrankungen soll es einen solchen Einfluss geben.
Einige Wetterphänomene sollen die Migräne beeinflussen können – dies ist aber, wie bereits erwähnt, nicht wissenschaftlich belegt. Dazu gehören unter anderem folgende:
- Veränderungen im Luftdruck
- Veränderungen der Temperatur (Anstieg von mindestens 5 Grad innerhalb eines Tages)
- Föhnwetter
Spherics und Schwerewellen
Einen weiteren Grund für Migräne durch Wetter können sogenannte Spherics sein. Dabei handelt es sich um sehr schnelle, elektromagnetische Impulse, welche vor allem bei Gewittern auftreten. Möglicherweise könnten diese Spherics die Nervenzellen beeinflussen und so die Entstehung von Migräneattacken begünstigen.
Auch Schwerewellen werden teilweise als Grund für Migräne durch Wetterschwankungen genannt. Diese entstehen, wenn Hoch- und Tiefdruckgebiete aufeinandertreffen. Es bilden sich Schwingungen in der Luft, die den Blutdruck und den Blutkreislauf beeinflussen und so Migräne auslösen sollen.
Hilfreiche Tipps, wenn das Wetter die Migräne beeinflusst
Auch wenn der Einfluss von Wetter auf Migräne nicht eindeutig nachweisbar ist, berichten viele Migränepatienten von Wetterfühligkeit. Einige scheinen davon mehr betroffen zu sein als andere und leiden dementsprechend stärker unter Wetterschwankungen. Auch wenn Verschlimmerungen der Beschwerden “nur” von der Psyche und nicht vom Wetter selbst ausgelöst werden, sind sie dennoch sehr belastend. Für diese Menschen gibt es einige Tipps und Methoden, um besser mit diesem Phänomen umzugehen.
- Um Migräne durch Wetterumschwung besser vorzubeugen, hilft Bewegung an der frischen Luft. Der ständige Aufenthalt in Innenräumen sorgt dafür, dass der Körper nicht mehr lernt, sich schnell genug und richtig an das Wetter anzupassen. Moderate Ausdauersportarten wie wandern, joggen, radfahren oder einfach nur spazierengehen unterstützen den Körper, sich wieder besser an das Wetter anpassen zu können.
- Experten empfehlen eine Abhärtung des Körpers gegen Temperaturschwankungen. Das kann zum Beispiel in Form von Wechselduschen, Saunieren oder Kneippen geschehen. So gewöhnt man den Körper an die Temperaturunterschiede.
- Reisen können je nach Wetter oder Klima im Zielland geplant werden. So können zum Beispiel heiße oder schwüle Urlaubsdestinationen gemieden werden.
- Bei starken Temperaturunterschieden im Außen- und Innenbereich sollten diese durch regelmäßiges Lüften ausgeglichen werden.
- Ein regelmäßiger Tagesablauf mit gleichen Schlafenszeiten und Mahlzeiten hilft beim Umgang mit Migräne durch Wetter.
- Betroffene sollten immer genug Wasser trinken.
- Nicht zuletzt unterstützt natürlich ein gesunder Lebensstil. Personen, die ausreichend schlafen, sich gesund ernähren, Sport treiben und auf Genussmittel wie Nikotin oder Alkohol verzichten, sind weniger anfällig für Wetterfühligkeit.
Andere Gründe für die Migräne berücksichtigen
Besteht der Verdacht auf Migräne wegen Wetterwechseln, dann sollten Betroffene sich nicht zu sehr auf diesen Zusammenhang versteifen. Schließlich gibt es auch zahlreiche andere Zusammenhänge, die besser erforscht und wahrscheinlicher sind.
Ein zu starker Fokus auf das Wetter kann gar zu einem sogenannten Nocebo-Effekt fühlen: Allein durch die Erwartung, dass ein Migräneanfall bevorsteht, stellt sich dieser dann tatsächlich ein. Das ständige überprüfen von Wetterkarten kann also sogar kontraproduktiv sein und die Beschwerden noch verschlimmern. Eine bessere Methode ist es, einen gesunden Lebensstil zu kultivieren – dieser unterstützt auch den Körper beim Umgang mit Wetterveränderungen.
Neben der Vermeidung des Nocebo-Effekts sollten sich Betroffene bewusst machen, ob nicht auch andere Auslöser für die Migräneattacken infrage kommen. Diese können sogar mit dem Wetter in Verbindung stehen – zum Beispiel, weil sich dieses auf den Schlaf oder die Gemütsverfassung auswirkt. Bekannte Trigger für Migräne können zum Beispiel folgende sein:
- Stress und stressige Situationen
- Psychische Belastungen
- Hormonelle Schwankungen (zum Beispiel während des Zyklus oder in der Schwangerschaft)
- Unregelmäßiger oder schlechter Schlaf
- Bestimmte Lebensmittel und Genussmittel wie gereifter Käse, Alkohol, eingelegtes Gemüse, gepökelte Wurstwaren, Kaffee, Aspartam (Süßstoff), Meeresfrüchte, Zitrusfrüchte
- Starke körperliche Belastungen
- Reizüberflutungen, etwa durch laute Geräusche, bestimmte Gerüche oder helle Lichter
- Bestimmte Medikamente
Mithilfe eines Schmerztagebuchs kannst du deine Trigger herausfinden und besser in den Griff bekommen.
Jetzt deine Migräne dauerhaft loswerden
Migräne ist für Betroffene sehr belastend und beeinflusst die Lebensqualität deutlich. Viele haben schon fast alles versucht, um ihre Schmerzen endlich loszuwerden – einschließlich dem Studieren von Wetterkarten. Trotzdem finden die meisten Migränepatienten nicht die Hilfe, die sie benötigen, und schaffen es nicht, ihre Schmerzen in den Griff zu bekommen.
Ob du unter wetterbedingter Migräne oder einer anderen Art von Kopfschmerzen leidest: Wir bei Kopfschmerzen Frei möchten dich dabei unterstützen, deine Schmerzen auf Dauer loszuwerden. Dabei hilft dir unsere natürliche Methode – erfahre hier mehr dazu und verabschiede dich endlich von deiner Migräne:
Häufig gestellte Fragen zu Migräne und Wetter
Du möchtest noch mehr zu dem Phänomen erfahren, dass sich Migräne bei Wetterwechsel einstellen oder verschlimmern kann? Wir haben dir die häufigsten Fragen in einem FAQ zusammengefasst. Bei Kopfschmerzen Frei möchten wir dich bestmöglich zu allen Fragen rund um Migräne und Co. informieren – nur so verstehst du deine Kopfschmerzen wirklich und kannst sie dauerhaft loswerden.
Hat das Wetter Auswirkungen auf Migräne?
Wetterwechsel gehören zu den subjektiven Triggern von Menschen mit Migräne. Sie sind der am vierthäufigsten genannte Auslöser nach Stress, Hormonschwankungen und ausgelassenen Mahlzeiten. Eindeutige wissenschaftliche Belege für die Wetterfühligkeit gibt es jedoch nicht. Trotzdem weist einiges darauf hin, dass ein Zusammenhang bestehen könnte.
Wie kann man Wetterumschwünge schnell erkennen?
Leidest du unter wetterbedingter Migräne, können dir spezielle Wetterkarten helfen. Diese zeigen an, wie hoch die Gefährdung für wetterbedingte Beschwerden an bestimmten Tagen ist oder sein wird.
Warum ist der Einfluss vom Wetter auf Migräne so schwer zu erklären?
Dass das Migräne vom Wetter beeinflusst wird, lässt sich nur schwer beweisen, weil sehr viele Faktoren den Zusammenhang beeinflussen. So gibt es natürlich verschiedene Wettervariablen (zum Beispiel die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit, Druckschwankungen und einige mehr). Dazu kommen noch die persönlichen Dispositionen der jeweiligen Migränepatienten. All diese komplexen Zusammenhänge zu erforschen, ist bisher nicht gelungen.