Mann mit Kopfschmerzen/ Migräne

Entdecke Sie die wahren Ursachen für Kopfschmerzen

Kopfschmerzen treten in verschiedenen Variationen auf. Sie können einseitig oder punktuell Schmerzen verbreiten, aber auch den ganzen Schädelbereich betreffen. Die Intensität und die Häufigkeit können ebenfalls immer wieder variieren. Um die Ursachen der Kopfschmerzen benennen zu können, müssen Kopfschmerzen in verschiedene Arten unterteilt werden. Denn es gibt tatsächlich über 250 verschiedene Formen von Kopfschmerzen.

In der Medizin spricht man daher von primären und sekundären Kopfschmerzen. Diese können dann wieder in verschiedene Arten unterteilt werden. Jede Kopfschmerzform kann andere Ursachen oder Triggerfaktoren haben, die letztendlich zur Auslösung der Schmerzen führen. Besonders bei den primären Kopfschmerzen sind die genauen Ursachen oftmals nicht ausreichend erforscht. Hier geht man eher von Theorien zur Entstehung aus. Welche Ursachen Kopfschmerzen in den verschiedenen Untergruppen auslösen können, erfahren Sie in folgendem Artikel.

Was sind Kopfschmerzen überhaupt?

Unter dem Begriff Kopfschmerzen versteht man diffuse Schmerzen, die punktuell, einseitig oder den gesamten Kopfbereich betreffend auftreten können. Diese Schmerzen kommen jedoch nicht, wie oft fälschlich angenommen, von unserem Gehirn oder des Schädelknochens. Unsere Gehirnmasse ist nämlich der einzige Teil unseres Körpers, der komplett schmerzunempfindlich ist. Kopfschmerzen entstehen daher nicht an der Hirnmasse. Sie entstehen durch überreizte, geschädigte, komprimierte oder veränderte Nervenenden sowie Blutgefäße, die den Kopf versorgen. Die Ursachen für die veränderten Nerven und Blutbahnen können wiederum sehr unterschiedlich sein. Oftmals sind die Ursachen noch sehr unerforscht und Experten können nur Theorien aufstellen. Dies ist besonders bei primären Kopfschmerztypen der Fall.

Kopfschmerzen können ganz plötzlich und unerwartet auftreten oder aber auch einen sehr schleichenden Verlauf haben. Sie können sich stechend, hämmernd, pulsierend oder dumpf anfühlen, wobei die Intensität von leicht und kaum wahrnehmbar bis hin zu sehr heftig und unerträglich ausweiten kann. Kaum ein Mensch bleibt in seinem Leben vor Kopfschmerzen verschont. Der Kopfschmerz gilt daher auch als zweithäufigste Schmerzform weltweit und steht im Ranking gleich hinter Rückenschmerzen. Das Journal of Health Monitoring 2020 zeigt auf, dass 57,5 % aller Frauen und 44,4 % aller Männern innerhalb des vergangenen Jahres mindestens einmal von Kopfschmerzen betroffen waren.

Statistisch betrachtet leiden Männer seltener als Frauen an Kopfschmerzen. Hierbei muss man die Kopfschmerzformen ebenfalls unterscheiden. Frauen leiden deutlich häufiger an Migräne, während Cluster-Kopfschmerzen bei Männern definitiv öfter vorkommen. Ebenfalls können bereits Kinder schon Kopfschmerzen erleiden. Dabei ist ein Rückgang der Kopfschmerzattacken im Zusammenhang mit einem zunehmenden Alter erkennbar. Menschen, die bereits über 45 Jahre sind, erleiden in der Regel weniger Kopfschmerzattacken als jüngere Menschen.

Primäre und sekundäre Kopfschmerzformen

Mann mit Ursachen von Kopfschmerzen

Unterteilt werden Kopfschmerzen in primäre und sekundäre Kopfschmerzformen. Kopfschmerzformen, die unter die Kategorie der primären Kopfschmerzen aufgeführt werden, liegen keinen anderen Erkrankungen zugrunde. Sie bilden somit ein eigenständiges Krankheitsbild. Sekundäre Kopfschmerzen hingegen treten immer im Zusammenhang mit einer anderen Grunderkrankung auf. Sie sind so gesehen ein Begleitsymptom der eigentlichen Krankheit. Ca. 90 % aller primären Kopfschmerzen sind z. B. der Kopfschmerzform des Spannungskopfschmerzes unterzuordnen. Spannungskopfschmerzen bilden somit den weltweit häufigsten Kopfschmerztypen. Auf Platz zwei der primären Kopfschmerzen steht Migräne. Deutlich seltener treten sekundäre Kopfschmerzen aus. Die beiden Kategorien der primären und sekundären Schmerzen werden im Folgenden noch etwas genauer erläutert.

1. Primäre Kopfschmerzen

Kurz gesagt bilden primäre Kopfschmerzen ein eigenständiges Krankheitsbild. Sie sind auf keine andere Grunderkrankung zurückzuführen. Die Ursachen von primären Kopfschmerzen sind weitestgehend unerforscht. Es gibt lediglich Theorien zu Ursachen, die die verschiedenen Kopfschmerzarten auslösen sollen. Zu den häufigsten primären Kopfschmertypen gehören:

  • Migräne
  • Der Cluster-Kopfschmerz
  • Der Spannungskopfschmerz
  • Die klassische Trigeminusneuralgie
  • Der medikamenteninduzierte Kopfschmerz

Die eben genannten Kopfschmerzformen werden im weiteren Verlauf mit ihren möglichen Ursachen weiter erläutert. Primäre Kopfschmerzen haben keinen belegten Krankheitswert. Sie unterstehen somit keiner Grunderkrankung. Spannungskopfschmerzen sind z. B. die Folge von verspannten Muskeln im Nacken-, Schulter- und Hinterkopfbereich.

Primäre Kopfschmerzen können in der Regel mit Hausmitteln oder rezeptfreien Schmerzmedikamenten behandelt werden. Ziel der Therapie von primären Kopfschmerzen ist immer eine Leidensminderung oder eine Verringerung der Häufigkeit der Schmerzattacken herbeizuführen. Schmerzmittel und Hausmittel helfen bei fast jedem primären Kopfschmerz dies zu erreichen, außer beim Cluster-Kopfschmerz. Dieser kann nur durch bestimmte Therapiemethoden gelindert werden. Schmerzlindernde Medikamente können paradoxerweise allerdings auch den Auslöser für Kopfschmerzen geben (medikamenteninduzierter Kopfschmerz). Diese Kopfschmerzen treten z. B. dann auf, wenn Medikamente über einen zu langen Zeitraum oder falsch dosiert immer wieder eingenommen werden. Der Körper gewöhnt sich dann an die zugeführten Medikamente und reagiert mit einer gegensätzlichen Wirkungsweise. Es kommt zu Kopfschmerzen.

2. Sekundäre Kopfschmerzen

Sekundäre Kopfschmerzen stehen immer im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen. Sie können somit als Begleitsymptome der eigentlichen Krankheit betrachtet werden. Sekundäre Kopfschmerzen treten dabei sehr viel häufiger auf als primäre Schmerzen. So kann z. B. eine Zahnwurzelentzündung, Kieferfehlstellungen oder eine Fehlbelastung der Halswirbelsäule zu Kopfschmerzen führen. Die Kopfschmerzen entstehen allerdings durch die eben genannten Vorerkrankungen. Häufige Ursachen, die zu sekundären Kopfschmerzen führen können, sind z. B.:

  • Tumor
  • Meningitis
  • Hypertonie
  • Hirnblutung
  • Grüner Star
  • Schlaganfall
  • Kieferfehlstellung
  • Neurofibromatose
  • Gefäßentzündung
  • Zahnfehlstellungen
  • Zahnwurzelentzündung
  • Sekundäre Trigeminusneuralgie
  • Falsche Belastung der Wirbelsäule
  • Nasennebenhöhlenentzündungen
  • Traumata und Verletzungen des Schädels

Da sekundäre Kopfschmerzen immer aufgrund einer anderen Erkrankung entstehen, können diese Kopfschmerzen nur dadurch therapiert werden, dass die Ursprungskrankheit behandelt wird. Kommt es z. B. zu Kopfschmerzen aufgrund von Zahnfehlstellungen, so muss die Zahnfehlstellung behoben werden, damit die Kopfschmerzen verschwinden.

In einigen Fällen können Kopfschmerzen allerdings auch ein Warnsignal für lebensbedrohliche Krankheiten sein! Kommt es zu sogenannten Vernichtungskopfschmerzen, kann es sich um einen Notfall handeln. Es könnte sich um eine akute Hirnblutung, einen Schlaganfall oder eine Hirnhautentzündung handeln. Tritt dieser Kopfschmerz ein, sollten Sie sofort einen Notarzt rufen, um mögliche lebensbedrohliche Krankheiten im besten Fall auszuschließen.

3. Andere und seltene Kopfschmerzformen

Es lassen sich neben den eben beschriebenen primären und sekundären Kopfschmerzformen auch noch weitere Schmerzformen verzeichnen, welche weder unter primär noch sekundär eingeordnet werden können. Sie bilden also weder ein eigenständiges Krankheitsbild wie bei den primären Kopfschmerzen, noch sind sie auf eine bekannte Grunderkrankung zurückzuführen wie bei den sekundären Kopfschmerzen. An diesen anderen und eher selten vertretenen Kopfschmerzarten leiden weniger als 5 % der Menschen weltweit. Die Ursache dieser Kopfschmerzen rührt auf kurzzeitige Überanstrengung oder spontane Reizungen. Zu diesen seltenen Kopfschmerzformen gehören unter anderem der Sexualkopfschmerz, der Anstrengungskopfschmerz und der Hustenkopfschmerz.

  • Der Hustenkopfschmerz tritt bei manchen Menschen ein, wenn diese an einem heftigen Hustanfall leiden. Er wird als dumpfer und hämmernder Schmerz verzeichnet. Dieser Kopfschmerz verschwindet in der Regel, wenn sich die Atmung nach dem Husten wieder normalisiert.
  • Der Anstrengungskopfschmerz tritt immer nur in Zusammenhang mit einer körperlichen Überanstrengung auf. Dies Schmerzen siedeln sich im Hinterkopf, an der Stirn und an den Schläfen an und wird als hämmernd beschrieben. Anstrengungskopfschmerzen werden oftmals durch Abgeschlagenheit sowie Übelkeit und Erbrechen begleitet. Sobald sich der Körper schont und zur Ruhe kommt, verschwinden diese Kopfschmerzen normalerweise in wenigen Stunden.
  • Der Sexualkopfschmerz tritt immer im Zusammenhang mit einem Orgasmus auf. Nach dem Geschlechtsverkehr kann dieser Kopfschmerz einige Stunden anhalten. Er ist im Bereich der Schläfen sowie der Augen lokalisiert. Die Ursache für diesen Kopfschmerz lässt sich auf eine Gefäßerweiterung während des Verkehrs zurückführen.
Alter Mann mit denn Ursachen von Kopfschmerzen

Häufige primäre Kopfschmerzformen und ihre Ursachen

Bei den primären Kopfschmerzen unterscheidet man in verschiedene Kopfschmerzformen. Die häufigsten primären Kopfschmerzarten und ihre möglichen Ursachen werden im Folgenden kurz beschrieben.

1. Spannungskopfschmerzen

Die häufigste primäre Kopfschmerzart ist der Spannungskopfschmerz. Laut der DMKG waren im Jahr 2020 78 % aller Personen in Europa von Spannungskopfschmerzen betroffen. Der Spannungskopfschmerz fängt in der Regel leicht an und steigert sich etwas. Er wird durch leichte bis mäßige Schmerzen an der Stirn und beidseits an den Schläfen typisiert. Häufig fangen sie Schmerzen an den Schläfen oder auch am Hinterkopf an und wandern dann hoch zur Stirn. Manchmal kann es aber auch sein, dass die Schmerzen an der Stirn anfangen und über die Schläfen wandern, bis sie sogar den Hinterkopf erreichen können. Die Schmerzen fühlen sich dabei eher drückend und dumpf an. Die Kopfschmerzdauer beträgt zwischen 30 Minuten und einigen Tagen. Die Schmerzen treten meistens episodisch auf. Das bedeutet, dass die Schmerzen für Tage, Wochen oder auch Monate verschwinden können, bevor sie wieder eintreten. Begleitbeschwerden gibt es normalerweise keine. Manche Betroffene berichten allerdings von Licht- und Lärmempfindlichkeit während der Schmerzphase. Sportliche Aktivität kann bei Spannungskopfschmerzen oft Abhilfe verschaffen. Spannungskopfschmerzen, welche mindestens 10 Tage im Monat an drei aufeinanderfolgenden Monaten auftreten, werden als chronisch bezeichnet.

Ursachen:

Spannungskopfschmerzen entstehen, wie der Name es schon sagt aufgrund von Verspannungen der Muskeln im Nacken-, Schulter- und Hinterkopfbereich. Bisher ist jedoch nicht ausreichend geklärt, wie die Muskelverspannungen im Endeffekt zu den Kopfschmerzen führen. Experten gehen davon aus, dass Spannungskopfschmerzen entstehen, wenn Betroffene eine erhöhte Schmerzsensibilität der Kopfmuskulatur aufweisen. Muskelverspannungen können dabei zusätzlich durch verschiedene Faktoren (Trigger) begünstigt werden. Treten diese Trigger häufiger auf, wird das Schmerzzentrum im Gehirn aktiviert. Das Schmerzzentrum regelt dabei unser Schmerzempfinden. Ist das Schmerzzentrum aktiviert und kommt es gleichzeitig zu einer erhöhten Schmerzsensibilität, so kann eine Störung der körpereigenen Schmerzverarbeitung auftreten. Dies führt dann dazu, dass die Informationen über die Muskelverspannungen nicht wie sonst im Hintergrund ablaufen. Sie werden direkt als Schmerzreize wahrgenommen.

Trigger, die Verspannungen der Muskeln im Schulter-, Nacken- und Hinterkopfbereich begünstigen, sind z. B. eine falsche Belastung der Rückenmuskulatur, eine dauerhafte falsche Körperhaltung, Angstzustände und innere Unruhen, Übermüdung und Schlafmangel oder emotionaler Stress.

2. Migräne

Migräne bildet gleich nach den Spannungskopfschmerzen die zweithäufigste primäre Kopfschmerzart. Ein Migräneanfall dauert zwischen 4-72 Stunden an und kann bei Betroffenen zwischen 1-6 Mal im Monat auftreten. Die Schmerzen fangen oft mäßig an und steigern sich bis auf ein Maximum. Ist das Maximum erreicht, so können die Schmerzen sehr heftig werden. Die Schmerzen haben einen pochenden und pulsierenden Charakter und treten an der Stirn und an den Schläfen auf. Migräneschmerzen betreffen meistens nur eine Kopfhälfte. In manchen Fällen kann aber auch der gesamte Kopf betroffen sein. Etwa 15 % aller Betroffenen bekommen vor einer Migräneattacke eine sogenannte „Aura“. Diese Aura beschreibt Begleitsymptome, die vor den Schmerzen eintreten und in der Regel zwischen 20-60 Minuten andauern. Sie äußern sich z. B. durch Kribbeln in den Beinen und Armen oder Sehstörungen. Des Weiteren kann es bei Betroffenen zu Begleitsymptomen während der Schmerzattacken kommen. Diese Symptome können Übelkeit und Erbrechen sowie Licht- und Lärmempfindlichkeit.

Ursachen:

Die genaue Ursache der Migräneschmerzen ist auch hier weitestgehend unbekannt. Viele Forscher haben sich allerdings bereits mit der Entstehungsthematik von Migräneattacken auseinandergesetzt. Dabei kommen immer wieder neue Theorien zustande. Der aktuelle wissenschaftliche Stand geht davon aus, dass Migräne einen Ursprung in einer wiederkehrenden Störung der Schmerzregulation hat. Die Schmerzregulation findet ebenfalls in unserem Gehirn statt. Erbliche Faktoren sollen hierbei eine große Rolle spielen und bestimmte Hirnzellen des Hirnstammes deutlich beeinflussen. Während eines Migräneanfalls sollen diese Hirnzellen dann eine Schmerzüberempfindlichkeit entwickeln. Die Überempfindlichkeit gegenüber Schmerzen kann sich dann auf den Trigeminusnerv ausweiten. Kommt es dann zur Reizung des Trigeminusnervs, werden fälschliche Schmerzsignale losgeschickt, die dann für eine bestimmte Botenstoffausschüttung zuständig sind. Diese Botenstoffe sorgen im Endeffekt für eine Erweiterung unserer Gehirnblutgefäße und für Entzündungsreaktionen. Daraus sollten dann die Migränesymptome entstehen.

Wie bei den Spannungskopfschmerzen sollen bestimmte Faktoren das Auftreten von Migräneattacken begünstigen. Dazu zählen z. B. emotionaler Stress, ein veränderter Tagesrhythmus, nicht ausreichend Schlaf oder der Genuss von Alkohol und Nikotin.

Kurz gesagt: Die aktuelle wissenschaftliche Theorie besagt, dass eine angeborene veränderte Schmerzreizverarbeitung des Gehirns zu den Migräneattacken führt.

3. Cluster-Kopfschmerzen

Cluster-Kopfschmerzen treten in der Regel einseitig auf. Sie sind stechend und kommen mit einer sehr starken Intensität. Betroffene berichten von Schmerzen, die kaum auszuhalten sind. Cluster-Kopfschmerzen treten vor allem hinter dem Auge sowie im Schläfenbereich und an der Stirn auf. Sie sind stechend und es fühlt sich an, als würde eine Nadel ins Auge gestochen werden. Die häufigste Form ist dabei der episodische Cluster-Kopfschmerz. Er teilt sich in Schmerzintervalle und schmerzfreie Phasen ein. Ein Schmerzintervall kann zwischen 14 Tagen und 8 Wochen andauern. In dieser Zeit erleiden Betroffene 1-2 Mal am Tag eine Cluster-Kopfschmerzattacke. Die Schmerzen dauern in der Regel zwischen 15 Minuten und 3 Stunden. Nach einem Schmerzintervall folgt eine schmerzfreie Phase. Diese Phase, in der Betroffene komplett beschwerdefrei sind, kann zwischen 2 Wochen und mehreren Jahren liegen. Erst dann kommt es zu einem erneuten Schmerzintervall. Zusätzliche Symptome, während der Cluster-Kopfschmerzen sind z. B. gerötete und trockene Augen, hängende Augenlider, geschwollene Augenlider, tränende Augen, eine verstopfte oder laufende Nase und Schweißausbrüche auf der Stirn. Cluster-Kopfschmerzen treten besonders häufig in den frühen Morgenstunden sowie einige Stunden nach dem Einschlafen auf. Ebenfalls ist ein vermehrtes Auftreten in den Frühlings- und Herbstmonaten zu verzeichnen. Kann man die Schmerzintervalle nicht mehr von den beschwerdefreien Phasen trennen, handelt es sich um eine Chronifizierung der Schmerzen.

Ursachen:

Die Ursachen von Cluster-Kopfschmerzen sind ebenfalls bisher nicht ausreichend erforscht. Durch das Schmerzauftreten besonders zu bestimmten Jahreszeiten (Frühling und Herbst) sowie zu bestimmten Tageszeiten (nachts und am frühen Morgen) wird davon ausgegangen, dass die Ursache in einer Fehlsteuerung des biologischen Rhythmus liegt. Unser Schlaf-wach-Rhythmus wird vom Hypothalamus gesteuert. Experten denken, dass die Cluster-Kopfschmerzattacken direkt im Hypothalamus entstehen. Von dort sollen sie über das autonome Nervensystem und dem Trigeminusnerven ausgestrahlt werden. Studien konnten bereits belegen, dass Betroffene mit akuten Cluster-Kopfschmerzattacken eine höhere Aktivität in der Hirnregion des Hypothalamus aufweisen.

Bestimmte Trigger wie beim Spannungskopfschmerz und bei Migräneschmerzen konnten beim Cluster-Kopfschmerz nicht ausreichend nachgewiesen werden. Einige Experten gehen jedoch davon aus, dass grelles Flackerlicht, Höhenluft, Alkohol und Nikotin sowie körperliche Anstrengung und histaminreiche Lebensmittel Cluster-Kopfschmerzen begünstigen können.

4. Medikamenteninduzierte Kopfschmerzen

Wie der Name es schon darlegt, werden medikamenteninduzierte Kopfschmerzen durch Medikamente verursacht. Denn tatsächlich kann eine zu lange Einnahmedauer oder eine zu hohe Dosis von bestimmten Medikamenten wie Schmerzmittel oder blutdrucksenkende Medikamente zu Kopfschmerzen führen. Diese Kopfschmerzen sind meistens dumpfe Schmerzen, welche von einer mittelstarken bis starken Intensität sind. Sie können beidseitig an Stirn und an den Schläfen auftreten. Die Schmerzdauer variiert individuell. Begleitsymptome wie z. B. Übelkeit und Erbrechen sind dabei sehr selten. Medikamenteninduzierte Kopfschmerzen treten meistens direkt nach der Einnahme von bestimmten Medikamenten auf. Betroffene gelangen dabei schnell in einen Teufelskreis. Schmerzmittel werden eingenommen, damit bestimmte Schmerzen gelindert werden. Werden die Schmerzmittel jedoch zu häufig oder zu stark dosiert eingenommen, werden dadurch Kopfschmerzen hervorgerufen. Um die Kopfschmerzen loszuwerden, nehmen Betroffene dann meistens wieder Schmerzmittel. Dies hilft in der Regel allerdings dann nicht, sonst verschlimmert das Ganze. Der Kreis weitet sich immer mehr aus.

Ursachen:

Werden bestimmte Medikamente über einen zu langen Zeitraum hinweg oder zu stark dosiert eingenommen, kann es zu medikamenteninduzierten Kopfschmerzen kommen.

5. Trigeminusneuralgie

Klassische Trigeminusneuralgien sind meistens chronische Schmerzen, die durch eine Reizung des Trigeminusnervs (Nervus trigeminus) ausgelöst werden. Sie gehören ebenfalls zu den primären Kopfschmerzarten. Der Trigeminusnerv sorgt für unsere Gefühlswahrnehmungen im Gesicht und für die Mund- und Nasenschleimhäute. Dieser Nerv ist motorisch gesehen ebenfalls für die Kaumuskulatur zuständig. Betroffene, die an einer Trigeminusneuralgie leiden, können bereits bei leichten Berührungen im Gesicht durch z. B. einen Luftzug, beim Rasieren, beim Kauen oder Zähneputzen sehr intensive Schmerzen im Gesicht verspüren. Diese Schmerzen sind stechend und dauern in der Regel nur einige Sekunden bis zu wenigen Minuten an. Betroffene beschreiben die Schmerzen wie viele kleine Elektroschläge. Eine Trigeminusneuralgie tritt meistens nur einseitig auf und kann entweder die gesamte reche oder die gesamte Linke Gesichtshälfte betreffen. Die Schmerzen sind dabei nicht nur im Stirn- und Schläfenbereich spürbar, sondern ebenfalls im Augen- und Augenbrauenbereich, an den Lippen und am Kiefer.

Die Schmerzen fangen oft erst leicht an und steigern sich dann binnen Sekunden auf eine sehr starke Intensität hoch. Die Schmerzen sind häufig so extrem, dass Betroffene Angst vor dem Zähneputzen, vor dem Rasieren oder vor der Nahrungsaufnahme haben. Die Trigeminusneuralgie tritt episodisch auf. So können Betroffene oft Wochen oder Monate lang komplett beschwerdefrei sein, bevor eine nächste Schmerzattacke kommt. Trigeminusneuralgien betreffen in der Regel eher ältere Menschen ab einem Lebensalter von 50 Jahren. Statistisch gesehen sind Frauen öfter von diesen Schmerzen betroffen als Männer.

Ursachen:

Klassische Trigeminusneuralgien finden ihre Ursache in einer Kompression von benachbarten Blutgefäßen des Trigeminusnervs. Diese benachbarten Blutgefäße drücken auf den Nerv und verursachen so Schädigungen an der Myelinscheide des Nervus trigeminus. Dadurch entsteht ein starker Schmerz, der auftritt, wenn der Trigeminusnerv durch äußeren Einfluss gereizt wird. Die Kompression von Blutgefäß an Nerv kann durch eine Arteriosklerose noch begünstigt werden. Denn bei einer Arteriosklerose kommt es durch die Verkalkung der Arterien zur Verdickung dieser und zu einer verminderten Elastizität. Arteriosklerose kann deshalb als Risikofaktor für eine Trigeminusneuralgie gesehen werden. Ebenfalls können eine Multiple Sklerose, Gefäßmissbildungen oder Tumore Trigeminusneuralgien auslösen. Dies kommt aber sehr selten vor.

Junger Mann hat ständige Ursachen von Kopfschmerzen

Schwangerschaftsinduzierte Kopfschmerzen

In der Schwangerschaft, kommt es bei Frauen vermehrt zu Kopfschmerzen. Dies Kopfschmerzen gehören keinem bestimmten Kopfschmerztypen an und lassen sich weder in die primäre noch in die sekundäre Kategorie packen. Kommt es in der Schwangerschaft allerdings zu Spannungskopfschmerzen oder sind schwanger Frauen generell schon von Migräne betroffen, so sind die Schmerzen wieder der primären Kopfschmerzkategorie zugehörig. Schwangerschaftsinduzierte Kopfschmerzen können sehr stark variieren. Sie können leicht und dumpf sein (Spannungskopfschmerzen) oder auch sehr stark und pulsierend (Migräne). Generell gilt, dass Frauen, die vor ihrer Schwangerschaft bereits vermehrt an Kopfschmerzen gelitten haben, während der Schwangerschaft ein vermehrtes oder intensiveres Auftreten dieser verspüren.

Ursachen:

Die Ursachen für den schwangerschaftsinduzierten Kopfschmerz können sehr vielfältig sein. Während der Schwangerschaft haben Frauen mit einem veränderten Hormonhaushalt zu tun. Dieser kann zu einer stärkeren Schleimhautdurchblutung führen, was die Nasenschleimhäute sensibler macht. Dadurch kann es vermehrt zu Nasennebenhöhlenentzündungen oder verstopften Nasen kommen, welche dann wieder Kopfschmerzen hervorrufen können.

Des Weiteren kann es durch die Hormonumstellung besonders in den ersten Monaten zu Abgeschlagenheit und starker Müdigkeit kommen. Wer daneben einen stressigen Alltag hat, bekommt häufig nicht genügend Ruhe. Dies kann zu Verspannungen führen, die dann wieder in Spannungskopfschmerzen ausarten. Ebenfalls führen emotionale Belastungen und Stress, Überanstrengung oder falsche Körperhaltungen in der Schwangerschaft häufig zu Spannungskopfschmerzen. Eine ständige Müdigkeit in der Schwangerschaft kann zudem ein Zeichen von zu niedrigem Blutdruck sein. Ein niedriger Blutdruck kann Kopfschmerzen hervorrufen, die aber schnell durch etwas Bewegung und frische Luft wieder beseitigt werden können.

Wer in der Schwangerschaft nicht ausreichend trinkt, kann an einem gestörten Flüssigkeitshaushalt leiden. Dieser führt in der Regel zu einer Verdickung des Blutes. Die Gehirnnerven werden dann zu langsam oder nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt, was wiederum zu Kopfschmerzen führt. Es wird daher empfohlen, täglich mindestens zwei Liter Flüssigkeit zu trinken. In manchen Fällen kann tatsächlich auch der Verzicht auf Kaffee in der Schwangerschaft Kopfschmerzen begünstigen. Schwangere brauchen nämlich nicht komplett auf Kaffee verzichten. Bis zu 2 Tassen am Tag sind völlig unschädlich.

Sekundäre Kopfschmerzen und ihre Ursachen

Die Ursachen von sekundären Kopfschmerzen liegen immer in der Grunderkrankung, die vorliegt. Welche genauen Mechanismen somit zu den Kopfschmerzen führen, variieren je nach Krankheitsbild. In der Regel verschwinden die Kopfschmerzen, sobald die Grunderkrankung behandelt wurde. Sekundäre Kopfschmerzen können z. B. Begleiterscheinungen von Schädeltraumata sein. Sie können aber auch durch Erkältungen verursacht werden, die Nasennebenhöhlenentzündungen mit sich bringen. Hierbei kann Sekret nicht richtig ablaufen und ein Druck entsteht in den Nasennebenhöhlen, welcher die Kopfschmerzen verursacht. Ebenfalls können COPD oder Asthma Kopfschmerzen hervorrufen, da hierbei das Gehirn mit zu wenig Sauerstoff versorgt werden kann. Bei einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) beim Diabetes mellitus oder bei Bluthochdruck sind die Auslöser für die Kopfschmerzen die Blutgefäße. Bei Problemen in der Halswirbelsäule sowie bei Zahn- oder Kieferfehlstellungen liegt die Ursache häufig in gereizten oder komprimierten Nerven, die mit der Grunderkrankung in Einklang stehen.

Bei lebensbedrohlichen Erkrankungen wie z. B. einem Hirntumor, einem Schlaganfall, einer akuten Hirnblutung (durch, das Aufplatzen eines Aneurysmas) oder durch eine Hirnhautentzündung (Meningitis) kann es zu sogenannten Vernichtungskopfschmerzen kommen. Diese sind extrem stark und kaum aushaltbar. Sie treten urplötzlich auf und variieren in ihrer Dauer. Tritt ein Vernichtungskopfschmerz auf, muss unbedingt ein Notarzt gerufen werden, um die Ursache abzuklären.

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