Mann nach einnahmen von Migräne Tabletten

Migräne mit Aura überwinden: Der Weg zur Linderung Ihrer Symptome

Eine der zahlreichen Formen der Migräne ist die Migräne mit Aura. Als Aura bezeichnet man hierbei besondere Beschwerden, welche bei anderen Formen der Migräne gar nicht oder nur bedingt vorkommen. Es handelt sich um Nervenreize und Nervenstörungen, welche diese unangenehmen Begleiterscheinungen hervorrufen. Die Wahrnehmung wird hierbei erheblich gestört. Insbesondere Sehstörungen werden immer wieder von Migränepatienten, die unter Migräne mit Aura leiden, beschrieben. Die Aura, welche bei ungefähr 20 % bei 30 % der betroffenen Migränepatienten auftritt, variiert in ihrer Dauer. Zwischen ein paar Minuten bis hin zu einer Stunde befinden sich die Patienten in der unangenehmen Aura-Phase, welche die fast immer darauffolgenden Migräne Kopfschmerzen ankündigt. Der Kopfschmerz kann jedoch aus Manchmal tritt der Migränekopfschmerz bereits während der Aura ein und manchmal folgt er erst danach.

Trigger bei Migräne mit Aura

Bei sämtlichen Formen der Migräne spricht man bei den Auslösern von „Triggern“. Diese Migräne Trigger lösen die Migräne aus, begünstigen diese und verschlimmern außerdem die Symptome, unter denen die Patienten leiden.

Zu diesen Auslösern oder Triggern gehören bestimmte Gerüche. Durch Geruchsempfindlichkeit, welche sich bei Migränepatienten mit der Zeit sogar verschlimmern kann, wird die Attacke ausgelöst. Auch bestimmte Geräusche, Lärm und Stress können Trigger für Migräne mit Aura sein. Dass sich das Wetter auf Migräneattacken auswirkt, ist bisher unzureichend erforscht. Es sieht jedoch danach aus, dass das Wetter beziehungsweise ein Wetterumschwung im Zusammenhang mit der Migräne steht. Fast alle Migränepatienten klagen bei Wetterveränderungen über Migräneattacken oder berichten zumindest über eine Verschlimmerung der Symptome. Patienten, welche unter Migräne mit Aura leiden, bilden an dieser Stelle keine Ausnahme.

Wie äußert sich die Symptomatik bei Migräne mit Aura?

Die individuellen Symptome sind von Mensch zu Mensch verschieden und werden auch in unterschiedlicher Intensität wahrgenommen. Nicht alle der folgend aufgelisteten Symptome müssen zwingend vorkommen. Neurologische Ausfälle können sich übrigens überall am Körper und bei allen fünf Sinnen bemerkbar machen. Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen können also gleichermaßen betroffen sein.

Manchmal bleibt die Aura jedoch unbemerkt. Wie kann das sein? Kommt es beispielsweise zu Sprachstörungen, aber der Migränepatient spricht nicht, da er oder sie in diesem Moment alleine ist und einer stillen Tätigkeit nachgeht. Anders sieht es mit dem Geruchssinn aus. Migränepatienten, welche unter der Migräne mit Aura leiden, können Gerüche gar nicht wahrnehmen oder sie riechen Dinge, welche gar nicht in der Raumluft liegen. Dies wird oft gar nicht mit der Migräne in Verbindung gebracht, da die Aura normalerweise vor dem Kopfschmerz auftritt.

Die Symptome im Überblick:

  • Visuelle Störungen

Visuelle Störungen oder Sehstörungen gehören zu den häufigen beschriebenen Symptomen bei Migräne mit Aura. Ein verschwommenes Sichtbild, welches auch einseitig auftreten kann, insgesamt oder einseitig nachlassende Sehkraft oder sogar ein kompletter Gesichtsfeldausfall können dazu gehören. Einige Migränepatienten nehmen auch seltsame Formen wahr. Gezackte Linien, Wellen, Kreise oder andere Formen werden unangenehm blendend wahrgenommen. Selbst wenn Betroffene die Augen schließen, kann es weiterhin zu diesen Wahrnehmungen kommen. Auch Blitze oder Blitzlichter gehören dazu. Visuelle Reize können gleichzeitig Migräne Trigger sein.

  • Gefühlsstörungen

Kribbeln und Taubheit gehört zu diesen Störungen der Empfindung. Betroffene Migränepatienten berichten von einem Gefühl, als würden Ameisen an den betroffenen Körperregionen laufen. Dieses Kribbeln oder auch die Taubheit können sich an sämtlichen Stellen des Körpers bemerkbar machen. Oft treten sie einseitig auf. In den Lippen, den Schläfen, einer Gesichtshälfte, in einem Arm oder Bein sind diese Störungen möglich. Auch das „Springen“ der Störungen an andere Stellen des Körpers kommt vor. Bei einigen Patienten arbeitet sich dieses Gefühl zum Beispiel von den Fingerspitzen den Arm herauf, springt anschließend auf die Lippen über oder breitet sich in die Schultern aus.

  • Sprachstörungen

Probleme mit der Artikulation gehören zu den Sprachstörungen bei Migräne mit Aura. Wortfindungsprobleme, eine erschwerte oder undeutliche Aussprache und weitere Sprachstörungen erschweren den Migränepatienten den Ausdruck. Dieses Problem gehört zu den seltenen vorkommenden Symptomen der Migräne mit Aura.

  • Störung des Geruchssinnes

Der Geruchssinn kann durchaus während der Aura-Phase beeinträchtigt sein. Die Beeinträchtigung des Geruchssinnes und Gerüche als Trigger für Migräneattacken sind jedoch zwei verschiedene Dinge. Eine Geruchsempfindlichkeit und die entsprechende Reaktion ist ein Problem zahlreicher Migränepatienten. Bei einer Störung des Geruchssinnes während der Aura hingegen können Gerüche entweder gar nicht oder extrem verstärkt und somit unangenehm wahrgenommen werden. Außerdem riechen manche Migränepatienten während der Aura-Phase manchmal Duftnoten, welche überhaupt nicht in der Luft liegen.

  • Gehörstörungen

Diese Auswirkung während der Migräne mit Aura gehört zu den selteneren Symptomen der Aura. Wie alle anderen Symptome auch können eine Beeinträchtigung des Gehörs und weitere Störungen vorkommen. Von einem Rauschen über Ohrgeräusche bis hin zum Tinnitus oder sogar zum kompletten Gehörverlust kann es temporär kommen. Während der Dauer der Aura kann außerdem die Lautstärke gehörter Geräusche erheblich schwanken, manche Patienten hören alles nur gedämpft oder wie unter Wasser.

Außerdem kann es zu Gleichgewichtsstörungen und Schwindelgefühlen in unterschiedlicher Intensität kommen. Dies kann so weit gehen, dass Patienten sich benommen fühlen und selbst im Liegen mit geschlossenen Augen weiterhin einen Schwindel verspüren.

Alte Frau hat Migräne mit Aura

Die Komplexität der Erkrankung zeigt sich im Detail

Eine Komplikation der Migräne mit Aura ist der Migräneaura-Status. Dieser kommt jedoch äußerst selten vor. Bei dieser Komplikation kommt es an mindestens drei Tagen täglich zu drei oder mehr Auren.

Auch Zusammenhänge mit dem Hormonhaushalt insbesondere bei Frauen, mit Demenzerkrankungen und weiteren Krankheitsbildern sind nicht ausgeschlossen.

Infobox – Migräne mit Aura und…

Migräne mit Aura DemenzMigränepatienten haben ein rund 20 % höheres Risiko, an Demenz zu erkranken als Menschen ohne Migräne. Wussten Sie, dass Migränepatienten, die unter Migräne mit Aura leiden, ein um rund 50 % höheres Risiko haben, in Zukunft dement zu werden?
Migräne mit Aura SchwangerschaftWarum einige Migränepatientinnen während ihrer Schwangerschaft und manchmal auch danach migränefrei sind, ist bisher ein Rätsel. Manchmal wird das Leiden in der Schwangerschaft auch lediglich abgeschwächt.   Leidet eine Patientin jedoch unter Migräne mit Aura, so verschlimmern sich die Symptome leider häufig. Auch hierfür gibt es bis heute keine exakte Erklärung. Insbesondere die Sehstörungen, die Lichtblitze, die Empfindungsstörungen (wie Kribbeln und Taubheit) nehmen deutlich zu.   Keine der Migränearten ist übrigens ein Risikofaktor in einer Schwangerschaft. Selbstverständlich ist bei Gleichgewichtsproblemen, Schwindel oder Ähnlichem besonders achtzugeben, dass man nicht unglücklich stürzt. Für die Schwangerschaft an sich stellt Migräne mit Aura jedoch keinen Hinderungsgrund dar.  
Migräne mit Aura MagnesiumEine ausreichende Magnesiumzufuhr (egal ob über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel) kann bei Migräne eine großartige Vorbeugung der Attacken sein.   Bei sehr starken Beschwerden und auch bei Migräne mit Aura teilen sich die Meinungen. Bei einigen Patienten hilft es, bei anderen leider nicht. An dieser Stelle bleibt nur der Selbsttest.  

Eine besondere Form der Migräne mit Aura ist die Hirnstamm Aura

Verschiedene Experten debattieren immer noch darüber, ob es sich bei der Hirnstammaura um eine eigene Form der Aura bei Migräne handelt. Eine eigene Bezeichnung hat die Form auf jeden Fall schon einmal, man nennt sie auch Basilarismigräne.

Der Hirnstamm ist der Ort, an dem sämtliche Hirnnerven zusammentreffen. Dementsprechend können sich Probleme am Hirnstamm auf den gesamten Körper auswirken. Das Schmerzempfinden, das Gleichgewicht, die Motorik und Sensorik werden ebenso wie vieles mehr beeinträchtigt. Dies geschieht zum Beispiel, wenn die Sauerstoffzufuhr unzureichend ist. Dies kann durch eine Verengung der Blutgefäße geschehen.

Da es bei Migräne mit Hirnstammaura ein sehr offenes und weites Feld der Diagnostik gibt, lässt sich wenig über Fallzahlen, Langzeitauswirkungen oder Ähnliches sagen. Man schätzt bisher, dass ungefähr 2 % der Migränekranken mit Aura unter einer Hirnstammaura leiden. Fest steht jedoch, dass die Mediziner die Migräne mit Hirnstamm-Aura stetig weiter definieren, erforschen und eingrenzen. Nach aktuellen Berichten und Erkenntnissen ist die Hirnstammaura jedoch ein seltenes Phänomen.

Ursachen der Migräne mit Hirnstamm Aura

Auch bei der Definition der Ursache sind sich Mediziner uneinig. Man geht davon aus, dass es sich wie oben beschrieben um eine Verengung der Blutgefäße handelt, welche die ausrechende Sauerstoffzufuhr und somit die Energiezufuhr unterbrechen. Diese Ursache läge demzufolge im Hirnstamm.

Eine Ursache in der Hirnrinde wäre jedoch ebenfalls denkbar. Patienten mit kortikalen Infarkten oder CSD (Cortical Spreading Depression) und auch Epilepsie klagten über sehr ähnliche Beschwerden und Symptome. CSD wird als ein „neurophysiologisches Korrelat der Migräneaura“ bezeichnet. Dementsprechend könnte der visuelle Kortex als Ursprung verschiedener Sehstörungen wie zum Beispiel Doppelbildern infrage kommen. Dysarthrien, also die neurogenen Sprechstörungen, wären demzufolge auf die Inselrinde zurückzuführen und Hörprobleme oder ein Tinnitus gingen in diesem Fall von der Hirnrinde am Schläfenlappen aus.

Beide Ursachenfindungen sind logisch nachvollziehbar und durchaus begründet. Da diesbezüglich jedoch immer noch Uneinigkeit unter Medizinern und Forschern herrscht, gibt es auch unterschiedliche Therapie- und Behandlungsansätze.

Mann mit Migräne mit Aura am sitzen

Die Symptome bei Hirnstammaura

Die Symptome der Hirnstammaura äußern sich ähnlich wie die Symptome der Migräne mit Aura und auch der Migräne ohne Aura. Mindestens zwei dieser Symptome müssen gegeben sein, um von Migräne mit Hirnstammaura sprechen zu können.

Diese sind:

  • Schwindel und Drehschwindel
  • Bewusstseinsstörungen
  • Gleichgewichtsstörungen wie ein temporärer und totaler Gleichgewichtsausfall
  • Motorische Probleme (Ataxie)
  • Beidseitige Sehstörungen
  • Sehstörungen, zum Beispiel Doppelbilder
  • Empfindungsstörungen wie fehlendes Gefühl in den Gliedmaßen oder Kribbeln (Ameisenlaufen)
  • Das Alice-im-Wunderland-Symptom
  • Das Alice im Wunderland Symptom beschreibt eine Wahrnehmungsstörung, welche den eigenen Körper betrifft. Größen, Formen oder die Masse werden dabei anders wahrgenommen, als sie tatsächlich sind.
  • Hörstörungen wie Tinnitus
  • Sprachlähmung / Dysarthrie

Therapieansätze der Hirnstamm Aura

Um die ausreichende Versorgung der entsprechenden Nervenzellen mit Energie und Sauerstoff zu gewährleisten, wird ein Mittel verabreicht, welches die Weite der Gefäße reguliert. Können sich diese nicht mehr verengen, wird für eine ausreichende Versorgung gesorgt. Eine Überaktivität im Hirnstamm der Betroffenen wird durch die sogenannten Kalziumkanalblocker ebenfalls verhindert.

Man kann auch Maßnahmen ergreifen, welche der Hirnstammaura vorbeugen. Zu diesen prophylaktischen Maßnahmen gehören:

  • Trigger/Auslöser erkennen und nach Möglichkeit vermeiden
  • Regelmäßige Bewegung/Sport (Ausdauersport) am besten an der frischen Luft
  • Stressbewältigung und Entspannung in den Alltag einfließen lassen
  • Ein gezieltes Entspannen der Muskulatur
  • Massagen
  • Auf den Vitamin- und Mineralhaushalt des Körpers achten

Schmerzmittel für Migräne wie Triptane sind bei der Migräne mit Hirnstammaura keinesfalls zu empfehlen. Diese sorgen nämlich für eine Verengung der Arterien. Da man davon ausgeht, dass in der verschlechterten Blutzufuhr im Hirn die Ursache liegt, sollten Medikamente mit solchen Eigenschaften tunlichst vermieden werden.

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