Die vestibuläre Migräne wird auch als Schwindelmigräne bezeichnet und macht sich unter anderem durch Schwindelbeschwerden bemerkbar. Zusätzlich treten oft Kopfschmerzen auf, die für Betroffene sehr belastend sind. Wir von Kopfschmerzen Frei sind Experten rund um das Thema Kopfschmerzen und Migräne. Im Folgenden informieren wir dich über die Symptome, die Ursachen und Behandlungsmethoden für vestibuläre Migräne.
Inhaltsverzeichnis
ToggleDefinition: Was ist vestibuläre Migräne?
Bei der sogenannten Schwindelmigräne handelt es sich um eine chronische Erkrankung des Innenohrs. Dies führt dazu, dass unterschiedliche Symptome wie Schwindel, Übelkeit oder auch Hörverlust auftreten. Kopfschmerzen sind ebenfalls ein häufiges Symptom, sie treten aber nicht immer auf.
Symptome einer vestibulären Migräne
Im Gegensatz zur typischen Migräne sind bei der vestibulären Migräne nicht die Kopfschmerzen, sondern verschiedene Symptome bezeichnend, die auf eine Störung im vestibulären System zurückzuführen sind – also den Teilen des Innenohrs, die für das Gleichgewicht und die Haltung zuständig sind. Die Anzeichen dieser Art von Migräne sind individuell, nicht bei jedem Betroffenen treten dieselben Symptome auf. Möglich sind zum Beispiel folgende Ausprägungen:
- Schwindel, meistens Drehschwindel
- Unsicheres Gehen oder Stehen
- Veränderung des Schwindels je nach Körperlage
- Zuckende Augenbewegungen
- Pulsierende Kopfschmerzen, oftmals einseitig
- Übelkeit und Brechreiz
Dauer und Häufigkeit der Schwindelmigräne
Ein Anfall einer vestibulären Migräne kann sich je nach Person und Tag stark unterscheiden. So sind kurze Attacken von nur wenigen Minuten möglich, aber auch lange Schmerzperioden von bis zu 72 Stunden können auftreten. Im Gegensatz zur typischen Migräne, welche etwa 18 % der Frauen und 6 % der Männer betrifft, ist die vestibuläre Migräne mit einer Häufigkeit von rund 1 % der Bevölkerung eher selten. Auch von dieser Migräneart sind mehr Frauen als Männer betroffen.
Die Ursachen von vestibulärer Migräne
Die vestibuläre Migräne entsteht im vestibulären System. Dabei handelt es sich um einen Teil des Innenohrs, der zum Beispiel für das Gleichgewicht und für Bewegungen zuständig ist. Dies erklärt die Schwindelsymptome. Vermutet wird, dass winzige Strukturen im vestibulären System, auch als Otolithen und Bogenhänge bezeichnet, bei der Schwindelmigräne durch bestimmte Einflussfaktoren stimuliert werden. So werden neurologische Reaktionen ausgelöst, welche die Krankheitssymptome verursachen.
Auslöser von vestibulärer Migräne
Die Einflussfaktoren, welche eine Migräneattacke triggern können, sind vielfältig. Manchen Betroffenen fällt es aus diesem Grund schwer, Auslöser zu vermeiden – sie wissen oft nicht, was genau ihre Anfälle hervorruft. Mögliche Trigger können zum Beispiel folgende sein:
- Stress und psychische Probleme
- Schlafprobleme wie zu wenig, schlechter Schlaf oder ein unregelmäßiger Schlafrhythmus
- Körperliche Aktivitäten wie starke Belastungen beim Sport oder der Arbeit
- Helles Licht oder Flackern
- Laute Geräusche
- Intensive Gerüche
- Schnelle Kopfbewegungen
- Bestimmte Medikamente
- Spezielle Nahrungsmittel oder Getränke
- Unregelmäßige oder ausgelassene Mahlzeiten
- Genussmittel wie Alkohol, Nikotin oder Koffein
- Hormonelle Veränderungen, zum Beispiel während der Periode, in der Schwangerschaft oder bei Einnahme der Pille
Die Diagnose von vestibulärer Migräne
Eine vestibuläre Migräne kann nur von einem Arzt diagnostiziert werden. Dazu müssen mindestens fünf Schwindelattacken vorgefallen sein, die mindestens je fünf Minuten angehalten haben. Zusätzlich müssen andere Migränesymptome vorliegen. Besonders schwierig kann die Diagnose sein, wenn keine Kopfschmerzen auftreten. In diesem Fall ähneln die Symptome sehr der Innenohrerkrankung Morbus Menière, bei welcher ebenfalls Schwindelsymptome auftreten.
Meistens wird eine Diagnose von einem Neurologen gestellt, auch ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt kann zur Abklärung und zum Ausschluss anderer Erkrankungen beteiligt sein. Zur Diagnosestellung spricht der jeweilige Arzt zunächst mit der betroffenen Person über deren Symptome und den bisherigen Verlauf. Anschließend kann eine Kernspintomographie zum Ausschluss einer Hirnstammerkrankung erfolgen. Ist der Befund nicht eindeutig, können zusätzlich eine Ultraschall-Untersuchung, ein MRT, eine Computertomographie oder ein Elektroenzephalogramm durchgeführt werden.
Wurde bei dir eine vestibuläre Migräne diagnostiziert und du möchtest deine Symptome dauerhaft loswerden? Dann unterstützen wir bei Kopfschmerzen Frei dich dabei. Mit unserer natürlichen Methode helfen wir dir, endlich symptomfrei zu werden:
Behandlung von Schwindelmigräne – Was tun?
Eine Schwindelmigräne kann sehr belastend sein. Die Symptome haben oft negative Auswirkungen auf die Lebensqualität und auf die psychische Gesundheit der Betroffenen. Deshalb sollten Maßnahmen ergriffen werden, welche die Anfälle abmildern oder weniger häufig auftreten lassen. Dazu eignen sich folgende Vorgehensweisen:
Anpassungen im Alltag
Um eine vestibuläre Migräne zu behandeln, sollten die Betroffenen zunächst Veränderungen im Alltag in Betracht ziehen. Diese zielen darauf ab, bestimmte Trigger zu vermeiden. Damit die Maßnahmen zielführend sind, müssen die persönlichen Auslöser zunächst einmal identifiziert werden – schließlich sind diese individuell sehr unterschiedlich.
Hilfreich ist dabei ein Symptomtagebuch. In dieses tragen Betroffene den Zeitpunkt, die Dauer und die Intensität ihrer Symptome ein und dokumentieren gleichzeitig ihren Alltag und Gewohnheiten. Unsere Liste für mögliche Auslöser bietet hierfür gute Anhaltspunkte.
Sind die Symptome einmal identifiziert, können zum Beispiel triggernde Lebensmittel, schlechte Schlafgewohnheiten und auslösende Medikamente vermieden werden. Prinzipiell sind folgende Änderungen – auch unabhängig der individuellen Auslöser – empfehlenswert:
- Regelmäßiger und qualitativer Schlaf
- Eine gesunde Ernährungsweise und regelmäßige Essenszeiten
- Ausreichend Flüssigkeitszufuhr
- Regelmäßige Arbeitspausen
- Stressreduzierende Übungen wie Meditation, Atemübungen, Yoga oder autogenes Training
- Ausdauersportarten
- Biofeedback
Medikamentöse Behandlung von vestibulärer Migräne
Für die Behandlung einer Innenohr Migräne kommen im Akutfall auch Medikamente infrage. Diese sollten nicht zu oft und immer in Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden, da eine zu häufige Einnahme zu einer Verstärkung der Symptome führen kann. Zum Einsatz kommen zum Beispiel Dimenhydrinat, welches gegen Schwindelsymptome und Übelkeit hilft, sowie Triptane, welche gegen die Kopfschmerzen eingesetzt werden.
Akute Maßnahmen
Sobald die vestibuläre Migräne auftritt, sollten Betroffene bestimmte Maßnahmen treffen, damit die Symptome erträglicher werden und schneller wieder verschwinden. Zunächst muss sofort der Auslöser gemieden werden. Wurde der Anfall zum Beispiel durch den Konsum von Alkohol ausgelöst, sollte dieser nicht weiter getrunken werden. Ist die Attacke beim Sport aufgetreten, sollte dieser sofort abgebrochen werden, und so weiter.
Um die Symptome zu lindern, hilft es vielen Betroffenen, sich in eine ruhige und dunkle Umgebung zu begeben. Hier sollten sie so gut wie möglich zur Ruhe kommen und sich hinlegen. Zudem ist es wichtig, während einer Attacke nicht zu vergessen, ausreichend zu trinken. Ein Flüssigkeitsmangel kann die Symptome noch verstärken.
Manchen Betroffenen helfen Hausmittel wie das Auftragen von Pfefferminzöl auf den Schläfen, Kühlpads für den Kopf oder schmerzlindernde Tees. Die Wirkung von Hausmitteln ist meist nicht belegt, diese können aber ohne Bedenken ausprobiert werden.
Vestibuläre Migräne dauerhaft loswerden
Die Einnahme von Medikamenten und die Vermeidung von Auslösern sind mittelfristig geeignet, um die Symptome im Griff zu haben. Wenn du dir aber wünschst, deine vestibuläre Migräne dauerhaft loszuwerden, dann helfen wir von Kopfschmerzen Frei dir weiter. Unsere natürliche Methode hilft dir dabei, dich von den lästigen Symptomen zu befreien und sorgt dafür, dass du dein Leben wieder richtig genießen kannst. Erfahre hier mehr zu unserer Methode:
Häufige Fragen zu vestibulärer Migräne
Um deine Krankheit so gut wie möglich im Griff zu haben, ist es wichtig, dass du gut darüber informiert bist. Im Folgenden beantworten wir dir die häufigsten Fragen zur Schwindelmigräne, ihren Symptomen und Ursachen.
Treten bei der vestibulären Migräne Kopfschmerzen auf?
Bei einer Schwindelmigräne können Kopfschmerzen wie auch bei einer “normalen” Migräne auftreten. Im Gegensatz zu letzterer sind sie aber kein Hauptsymptom. Das bedeutet, dass sie nicht immer Teil der Symptomatik sind. In rund 30 % der Fälle treten nur Schwindelsymptome auf, aber keine begleitenden Kopfschmerzen. Das kann unter Umständen auch die Diagnose erschweren.
Wie fühlt sich Schwindelmigräne an?
Bei einer vestibulären Migräne ist der Gleichgewichtssinn gestört. Betroffene fühlen sich schwindelig und können Probleme beim Gehen und Stehen haben. Zusätzlich können auch andere Symptome auftreten. Dazu gehören Migränekopfschmerzen (mittelstarke bis starke pulsierende, oft einseitige Kopfschmerzen), Übelkeit und Erbrechen sowie Licht- oder Geräuschempfindlichkeit.
Hilft Magnesium bei vestibulärer Migräne?
Es gibt Hinweise darauf, dass eine Einnahme von Magnesium bei vestibulärer Migräne vorbeugend wirken kann. Eine Substituierung kann laut medizinischen Studien sowohl die Anzahl der Attacken als auch die Schmerzintensität verringern.
Welches Geschlecht leidet häufiger unter Schwindelmigräne?
Wie auch bei der regulären Migräne leiden mehr Frauen als Männer an der Schwindelmigräne. Ganze fünf Mal häufiger treten die Symptome bei Frauen auf. Warum dies so ist, ist noch nicht abschließend geklärt. Ein möglicher Grund wird in einem Zusammenhang mit hormonellen Faktoren vermutet.
Wie lange dauert eine vestibuläre Migräne?
Wie lange ein Migräneanfall dauert, ist von Person zu Person unterschiedlich und kann sich auch je nach Anfall unterscheiden. Bei einer Schwindelmigräne sind Attacken mit einer Länge zwischen fünf Minuten und 72 Stunden typisch. Sie können also deutlich kürzer sein als bei einer regulären Migräne.