Migräne mit ihren pulsierenden, heftigen Kopfschmerzen und die viel zu oft auftretenden heftigen Begleiterscheinungen sind nicht leicht zu ertragen. Immer wiederkehrende Medikamenteneinnahme ist für viele Migränepatienten auch nicht die Lösung schlechthin.
Unsere Großeltern haben schon bei diversen Krankheiten wie Magenkrämpfen, Fieber, Erkältung und Kopfschmerzen auf die natürlichen Heilmittel der Natur geschworen. Ob diese Hausmittel wirklich in jedem Fall helfen oder bei jedem Menschen gleich wirken, ist nicht bewiesen. Manche Betroffene schwören auf Hausmittel und andere wieder bestätigen, dass es bei ihnen ganz und gar nicht geholfen hat. Heutzutage aber erleben gerade die alten Hausmittel eine Renaissance in unserer hochmedizinischen Zeit. Eines gilt aber auf alle Fälle, Hausmittel von Mutter Natur können richtig angewendet, keinesfalls schaden. Welche Hausmittel helfen oder Linderung bringen und wie sie angewendet werden, können Sie im Folgenden lesen.
Hausmittel und was bei ihrer Anwendung beachtet werden sollte
Hausmittel gegen Migräne sind eine Art der besonders sanften Behandlung der Migräne und der Migräne Symptome. Durch die beschriebene richtige Anwendung ist in keinem Falle ein körperlicher Schaden zu erwarten. Wählen Sie die Einnahme von Kräutern zur Behandlung von Migräne, sollten Sie Ihren Arzt vorher informieren. Sie sollten auch darauf achten, dass einige Kräuter gegen Migräne eingenommen, andere Medikamente in deren Wirkung beeinträchtigen können. Dadurch kann sich Ihr Gesamtzustand im schlechtesten Falle verschlimmern und nicht verbessern. Mit einem Arzt können Sie die Behandlung mit Kräutern im Zusammenhang mit anderen Medikamenten abstimmen und einen Behandlungsplan erstellen.
In jedem Falle können Hausmittel zusätzlich zur Medikamenteneinnahme angewendet werden, wenn mit dem Arzt vorher darüber gesprochen wurde. Viele Ärzte raten mittlerweile auch schon zu pflanzlichen Produkten, um den Körper zu unterstützen. So hat jeder Migränepatient die Möglichkeit, selbst herausfinden, was für ihn im Falle einer Migräneattacke wirklich hilfreich ist und was nicht.
Trinken ist ein gutes Hilfsmittel gegen Kopfschmerzen und andere Begleiterscheinungen bei Migräne. Durch die Flüssigkeitszufuhr wird die Durchblutung gefördert. Wasser eignet sich an dieser Stelle als eines der besten Getränke.
Was trinkt man am besten bei Migräne?
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, also Trinken, ist für jeden Menschen wichtig. Deswegen raten Mediziner generell dazu, mindestens 2 Liter Flüssigkeit täglich zu sich zu nehmen. Dadurch wird die Durchblutung speziell im Gehirn verbessert. Tee hat in diesem Falle eine sehr große Bedeutung. Die im Tee enthaltenen Kräuter wirken wohltuend und können einen lindernden Effekt nach sich ziehen. Wer unsicher ist oder keinen Tee mag, kann bedenkenlos auf Wasser zurückgreifen.
Welcher Tee eignet sich bei Migräne?
Mädesüß-Tee
Unterstützend gegen Migräne ist Mädesüß oder auch Spiere genannt, ein geeignetes Hausmittel.
Anwendung: 1 Teelöffel Mädesüß mit 250 ml heißem Wasser aufgießen und ziehen lassen. Vor dem Trinken abseihen und genießen.
Grüner Tee mit Gewürznelke
Grüner Tee stärkt das Immunsystem und entgiftet den Körper. Verbindet man den grünen Tee mit Gewürznelken, etwas Zimt und Zitronensaft, kann diese Mischung Kopfschmerzen und begleitende Beschwerden enorm lindern. Die Gewürznelke wirkt schmerzstillend, so wie der Zimt ebenfalls schmerzstillende Wirkung aufweist.
Anwendung: Eine Kanne grüner Tee mit zwei Gewürznelken, einer Prise Zimt und dem Saft der Zitrone herstellen. Trinken Sie vier bis fünf Tassen dieses Tees über den Tag verteilt. Aber Achtung: Grüner Tee wirkt wie ein Muntermacher! Wenn Sie auf die anregende Wirkung von grünem Tee ansprechen, sollten Sie abends nicht mehr davon trinken.
Kamillentee
Eines der ältesten und bewährten Hausmittel gegen Kopfschmerzen und Migräne ist die Kamille. Auch für die Begleiterscheinungen wie Übelkeit und Brechreiz ist Kamille hervorragend geeignet. Ihre beruhigende Wirkung ist enorm hoch.
Anwendung: Zwei Teelöffel Kamillenblüten getrocknet werden benötigt für eine Tasse Tee. Die Kamillenblüten mit kochendem Wasser aufgießen und zehn Minuten ziehen lassen. Danach den Tee durch einen Filter abseihen und trinken.
Waldmeistertee
Waldmeister wirkt nicht nur beruhigend, sondern auch schmerzlindernd.
Anwendung: Ein Teelöffel Waldmeisterblüten (Apotheke) mit 250 ml heißem Wasser aufgießen und fünf Minuten ziehen lassen. Danach abseihen und trinken. Es wird empfohlen, nicht mehr als 3 Tassen täglich zu trinken.
Fieberkraut auch Mutterkraut genannt
Fieberkraut hat schon vielen Betroffenen geholfen, um einem Migräneanfall vorzubeugen. Dies wurde sogar schon durch Untersuchungen festgestellt. Dafür eignet es sich über einige Monate vor dem Essen einen Tee aus Fieberkraut zu trinken. Der Tee sollte während dieser Kur zwei bis dreimal täglich vor dem Essen getrunken werden.
Weidenrindentee
Weidenrinde enthält Salicylsäure, die schmerzlindernd wirkt. Dadurch eignet sich Weidenrinde gegen Kopfschmerzen außerordentlich gut.
Anwendung: Ein Teelöffel der zerkleinerten Weidenrinde (Apotheke) mit 250 ml Wasser für rund 5 Minuten kochen. Durch ein Sieb abseihen und trinken.
Silberweiden Tee
Silberweide gilt als natürliches Aspirin. Sie wirkt entzündungshemmend und schmerzstillend. Diese Wirkstoffe wirken Migräne entgegen und lindern Schmerzen.
Ingwertee mit Chrysantheme
Einige Menschen sagen, dass der Ingwertee mit Chrysantheme eine sofortige Linderung bei einer Migräneattacke bringt.
Anwendung: Einen Teil Ingwer klein geschnitten und ein Teil Chrysantheme in einer Tasse für 250 ml mit kochendem Wasser aufgießen und 15 Minuten ziehen lassen. Danach so warm wie möglich trinken.
Frauenmanteltee
Frauenmantel-Kraut wirkt schmerzlindernd und eignet sich ebenfalls gegen Kopfschmerzen. Trinken Sie mehrere Tassen Tee aus Frauenmantel täglich als Kur, um Migräneattacken vorzubeugen.
Ginkgotee
Durch die durchblutungsfördernde und gleichzeitig gefäßerweiternde Wirkung der Ginkgoblätter ist der Ginkgotee ein geeigneter Helfer gegen Kopfschmerzen. Wobei manche Menschen auch mit Kopfschmerzen durch Ginkgotee reagieren. Sie sollten daher den Tee vorher ausprobieren, wenn Sie gerade keine Kopfschmerzen haben und sehen, ob Sie nicht vielleicht dadurch Kopfschmerzen bekommen.
Weitere Tees wie:
- Lindenblütentee
- Tee aus Oregano
- Tee aus Zitronenmelisse
- Rosmarin-Tee
können gegen Kopfschmerzen helfen. Fragen Sie in Ihrer Apotheke nach und lassen Sie sich zum Beispiel eine Tee-Mischung aus den verschiedenen Kräutern herstellen.
Ein Beispiel dafür ist eine Mischung von:
- Mädesüß
- Frauenmantel
- Weidenrinde
- Mutterkraut
Diese Mischung ist geschmacklich hervorragend und hilft Kopfschmerzen vorzubeugen.
Kaffee mit Zitrone
Koffein wirkt erweiternd auf die Blutgefäße und eignet sich dadurch bei Kopfschmerzen. Zitronen erfrischen nicht nur, sondern besitzen auch einen schmerzlindernden Effekt. Geben Sie den Saft einer halben Zitrone in eine Tasse Kaffee und trinken Sie diesen Kaffee, wenn Sie denken, Sie bekommen eine Migräneattacke. Auch mit Espresso kann dies einmal ausprobiert werden. Wenn Sie von Kaffee Kopfschmerzen bekommen, sollten Sie dieses Getränk nicht zu sich nehmen.
Weitere natürliche Hausmittel gegen Migräne
Nicht nur Tees oder Kräutermischungen sind als Migräne Hausmittel bekannt. Weitere Hausmittel werden von einigen Betroffenen gegen Kopfschmerzen erfolgreich angewendet. Da Menschen unterschiedlich auf verschiedene Hausmittel ansprechen, ist es ratsam, jedes davon einmal auszuprobieren. Horen Sie auf Ihren Körper und achten Sie auf die Signale, die er Ihnen sendet.
- Basilikum
Die wertvollen ätherischen Öle im Basilikum entfalten sich am besten, wenn Sie die frischen Blätter kauen.
- Cayennepfeffer
Dieses scharfe Gewürz ist ein natürliches Schmerzmittel. Hierfür einen halben Teelöffel von dem Cayennepfeffer in einem Glas Wasser auflösen und mit etwas Zitrone oder Honig trinken.
- Vanille
Einige Betroffene schwören auf Vanille, um Kopfschmerzen zu lindern. Lösen Sie dazu einen Teelöffel echte, geriebene Vanille in einem Glas Wasser auf und trinken Sie diese Mischung. Vanille gehört jedoch auch zu den häufigsten Düften, welche Kopfschmerzen verursachen können. Tasten Sie sich vorsichtig heran.
- Johanniskraut
Johanniskraut ist eine Arzneipflanze, die antidepressiv wirkt. Ein Tee aus Johanniskraut hergestellt, wirkt aber ebenfalls bei Migräne schmerzlindernd und beruhigend.
- Ingwer
Ingwer kann in jeder Form genutzt werden und hat viele positive Eigenschaften. Egal ob als Tee, fein gerieben in Fruchtsäften oder pur ist Ingwer ein guter Helfer gegen Kopfschmerzen und andere Beschwerden.
- Wacholder
Wacholder hat eine wärmende Funktion und wirkt beruhigend und gleichzeitig aber auch durchblutungsfördernd. Diese Eigenschaften helfen auch bei Migräne enorm gegen die Kopfschmerzen.
Für eine Kur zum Vorbeugen gegen Migräne werden zwei bis drei Gramm gequetschter Wacholder mit 250 ml heißen Wasser aufgegossen. Nachdem der Tee fünf Minuten gezogen hat, abseihen und trinken. Täglich zwei oder drei Tassen mit dem Essen zu sich genommen, helfen gegen Migräneattacken. Außerdem wirkt der Wacholder auch auf den gesamten Körper sehr positiv. Eine weitere Möglichkeit ist es, Wacholder roh zu kauen. Dazu benötigen Sie täglich 20 Beeren.
- Pestwurz
Pestwurz wirkt krampflösend auf die Blutgefäße des Gehirns und verringert dadurch Kopfschmerzen.
Pestwurz kann nur als Fertigarzneimittel angewendet werden! Sie ist als praktische Kapsel erhältlich und dadurch leicht einzunehmen.
Achtung: In der eigenen Zubereitung besteht die Gefahr einer Vergiftung, darum immer auf Produkte aus der Apotheke zurückgreifen.
Kann Aromatherapie gegen Migräne helfen?
Viele Menschen nutzen die heilenden Kräfte der Pflanzen und Kräuter nicht nur als Tee. Nein, Sie nutzen die ätherischen Öle dieser Pflanzen, um durch eine sanfte Behandlung den Kopfschmerzen entgegenzuwirken.
Zu einer natürlichen und sanften Behandlung von Kopfschmerzen bei Migräne können folgende ätherische Öle angewendet werden:
- Pfefferminzöl
Einige Tropfen eines 10-prozentigen Pfefferminzöles auf den Schläfen, der Stirn und im Nacken aufgebracht und sanft eingerieben wirken schmerzlindernd.
Des Weiteren helfen die ätherischen Öle von:
- Kamille
- Majoran
- Rosmarin
- Lavendel
- Eukalyptus
- grüner Apfel
Ätherische Öle können in verschiedenen Arten angewandt werden, wodurch sie bei vielen Menschen bevorzugt werden. Sie können einfach aufgetragen werden, in einem Verdampfer benutzt oder als Badezusatz angewandt werden, um Körper und Geist wieder zu entspannen und Schmerzen zu lindern. Eine Kopfmassage oder generell eine wohltuende Massage mit diesen Ölen als Zusatz zum geruchlosen Trägeröl wirkt oft wahre Wunder.
Ernährung gegen Migräne
Migränepatienten sollten noch mehr als andere Menschen darauf achten, was sie zu sich nehmen. Unsere Nahrung enthält zahlreiche Vitamine, Mineralien und Nährstoffe, welche zu einem gesunden Körper beitragen.
Ein Beispiel hierfür ist Magnesium. Der Mineralstoff ist nicht bei jedem Menschen ausreichend vorhanden. Egal, ob die Magnesiumaufnahme durch die Ernährung oder durch eine zusätzliche Einnahme erfolgt, ein Mangel an Magnesium sollte tunlichst ausgeglichen werden. Fehlt Magnesium im Körper, so steigt das Risiko, eine Migräneattacke zu erleiden, an. Das Migränerisiko durch einen ausgeglichenen Magnesiumhaushalt im Körper sinkt um bis zu 17 %.
Auch weitere Bestandteile der Nahrung wirken sich auf das Migränerisiko aus. Ein Beispiel hierfür sind Fettsäuren. Die Art der aufgenommenen Fettsäuren kann Auswirkungen auf Migräne zeigen, die Auswirkung der Ernährung auf die Migräne ist jedoch noch nicht ausreichend erforscht.
Omega-3 Fettsäuren sind allgemein dafür bekannt, dass sie gesund für das menschliche System sind. Zum Beispiel Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) gelten allgemein als entzündungshemmend. Diese finden sich zum Beispiel in Meeresfrüchten und Fisch.
Temperaturunterschiede können gegen Migräne helfen
Nicht nur das Trinken von Tee und das Auftragen ätherischer Öle in Begleitung angepasster Ernährung sind Möglichkeiten, um Migräne vorzubeugen oder zu lindern. Ein Hausmittel, das zur Soforthilfe bei einer Migräneattacke eingesetzt werden kann, ist zum Beispiel eine Eis-Salz-Packung.
Hierfür wird ein Geschirrtuch oder Stoffbeutel mit einem Teil Salz und vier Teilen Eiswürfeln gefüllt und auf die schmerzende Stirn oder Kopfhälfte aufgelegt. Das Salz wirkt stabilisierend auf das Eis und die Kälte von den Eiswürfeln betäubt den Schmerz.
Eine andere Möglichkeit ist es, ein ansteigendes Fußbad zu nehmen, wenn sich eine Migräneattacke ankündigt.
Hierfür gehen Sie folgendermaßen vor:
In einer kleinen Wanne die Füße mit 32 Grad Celsius warmem Wasser übergießen und innerhalb von 20 Minuten die Wassertemperatur in Schüben auf 42 Grad erhöhen. Es empfiehlt sich hierfür, ein Thermometer zur Kontrolle zu benutzen und jemanden um Hilfe zu bitten. Dadurch ist das Erhöhen der Wassertemperatur einfacher. Es gibt auch Wasserkocher mit Temperatureinstellung, die das Wasser nicht nur kochen, sondern auf die jeweils gewünschte Temperatur erhitzen.
Durch das warme Wasser erweitern sich die Blutgefäße und das wirkt wiederum lindernd bei einer Migräneattacke.
Weitere Anwendungen, die von Betroffenen als äußerst hilfreich beschrieben werden
Nicht nur Fußbäder, sondern auch Temperaturwechsel an anderen Körperstellen sind wohltuend, regen den Kreislauf an und sind somit der allgemeinen Gesundheit und der Migräneprävention und zuträglich.
Beispiele hierfür sind:
- Ein Gesichtsguss
Dazu beugen Sie sich vor und lassen ca. 18 Grad kaltes Wasser beginnend mit der rechten Schläfe über die Stirn zur linken Schläfe fließen und wieder zurück. Danach lassen Sie den Wasserstrahl über die rechte und linke Gesichtshälfte laufen. Dies führen Sie dreimal durch. Danach das Gesicht mit dem Wasserstrahl dreimal umkreisen, das Wasser abstreifen und nicht trocken reiben.
- Wechselduschen
Der Wechsel zwischen warmem und kaltem Wasser wirkt belebend und lässt Kopfschmerzen verringern. Wie bei der Dusche vor einem Saunagang sollte herzfern begonnen werden. Arbeiten Sie sich hierfür jeweils von den Zehen bis zur Hüfte und von den Fingerspitzen bis zur Schulter vor.
- Armgüsse
Lassen Sie dafür kaltes Wasser über Ihre Unterarme laufen. Dadurch wird der Kreislauf angeregt und Kopfschmerzen können dadurch gelindert werden.
- Kneippen in kaltem Wasser
Auch das Wassertreten in kaltem Wasser regt den Kreislauf positiv an und hilft, Migränekopfschmerzen zu lindern. Kneipen wirkt wie eine Wechseldusche.
- Ein kaltes Kernkissen auflegen
Besonders Kirschkerne eignen sich für diese Behandlung sehr gut. Dabei wird ein Kissen gefüllt mit Kirschkernen auf Stirn oder Nacken aufgelegt.
Stecken Sie das Kissen in eine Plastiktüte und legen Sie es für mindestens eine Stunde in das Gefrierfach. Nach einer Stunde ist es bereit zur Verwendung. Legen Sie es so lange auf die Stirn oder in den Nacken, solange die Kälte angenehm für Sie ist. Durch die Kühlung werden Kopfschmerzen verringert.
Aktivitäten gegen Migräne
Nicht nur mit Massagen oder Wechselduschen kann gegen Migräne vorgegangen werden. Verschiedene Entspannungstechniken haben sich bei Migränepatienten als äußerst hilfreich erwiesen. Hierzu gehören unter anderem Meditation, Qi Gong und Yoga, progressive Muskelrelation, Atemübungen, Biofeedback und autogenes Training. Auch manuelle Physiotherapie schlägt häufig an. Die einmal erlernten Übungen können im Anschluss alleine zu Hause durchgeführt werden und der regelmäßige Gang zur Physiotherapie bleibt erspart. Die Migräneattacken, deren Intensität und Dauer lässt sich durch alle diese Techniken erheblich reduzieren. Wer außerdem jeden Tag etwas tut, was ihn glücklich macht, sorgt für die Ausschüttung von Glückshormonen im Körper. Diese vom Körper selbst produzierten Botenstoffe sind dazu in der Lage, Schmerzen zu lindern und zu vertreiben oder ihnen vorzubeugen. Das passt dazu, dass Stress ein Trigger ist und Migräne begünstigt oder verschlimmert. Wer jedoch glücklich, entspannt und ausgeruht ist, dem drohen erfahrungsgemäß weniger Migräneattacken, die auch weniger intensiv und lang ausfallen als andersherum.
Wie bei allen anderen Migräne Hausmitteln ist der Erfolg der jeweiligen Anwendungen jedoch auch hier fallabhängig.
Musik kann ebenfalls helfen
Wer unter Migräne leidet, wird bei dieser Aussage sicher hellhörig. Musik ist schließlich ein Reiz und vor äußeren Reizen schützen sich Migräneleidende in der Regel. Geräusche und dazu gehört ebenfalls die Musik, sind nicht allzu selten sogar ein Trigger und werden daher vermieden.
Neue Erkenntnisse deuten jedoch auf ganz andere Umstände hin. Musik als Therapiemethode wird bereits bei anderen Krankheitsbildern erfolgreich eingesetzt. Wichtig hierbei ist selbstverständlich die richtige Art der Musik ausschlaggebend. Zahlreiche Ansätze der Verhaltenstherapie haben sich bereits bewährt. Sie konnten dazu beitragen, die Dauer, Häufigkeit und auch die Intensität der Migräneattacken zu verringern. Da dies so wunderbar Anklang findet, wurde das Konzept bei der Behandlung auf Musik erweitert. Zur Schmerztherapie vor allem bei chronischen Schmerzen hat sich die Musiktherapie als erfolgreich erwiesen.
Die Art der Musik war selbstverständlich beruhigender Natur. Sanfte Klänge, wie sie auch zur Entspannung beim Meditieren, bei Wellnessmassagen oder für Atemübungen genutzt wird. Für Migränepatienten bietet sich eine entspannte, sitzende oder liegende Position an. Mit geschlossenen Augen bei gedämmtem Licht soll den Klängen gelauscht werden.
Bei einer Studie wurden hier großartige Ergebnisse erzielt. Jeden zweiten Tag für je 15 bis 20 Minuten wurde diese Musiktherapie ausgeführt. Das Ergebnis war eine verringerte Notwendigkeit der Migränemedikamente und eine deutliche Senkung der Häufigkeit der auftretenden Migräneattacken. Bei einigen Teilnehmern senkte sich die Häufigkeit sogar um die Hälfte. Ebenso verringerten sich die Dauer der Attacken. Eine großartige Idee, die hoffentlich in Zukunft weiter erforscht und ausgebaut wird.
Homöopathie, Naturheilkunde und alternative Medizin gegen Migräne
Einige Betroffene ziehen es vor, Schüßlersalze oder Globuli gegen die Kopfschmerzen der Migräne einzusetzen. Im Weiteren hilft auch progressive Muskelentspannung und Akupunktur, um sanft gegen die Schmerzen der Migräne vorzugehen. Ist die Migräneattacke jedoch schon sehr heftig, dann wirkt am besten ein abgedunkelter, kühler Raum, viel trinken und absolute Ruhe.
Hausmittel oder auch Hausarzneimittel genannt sind einfache Maßnahmen oder Mittel, die in Familienratgebern oder auch in diversen Ratgebern über viele Jahre weitergegeben werden. Im Endeffekt sind das Anwendungen, die in den meisten Fällen nicht medizinisch bewiesen werden können oder je bewiesen worden sind.
Manche Hausärzte oder Heilkundige kennen diese Hausmittel ebenfalls und wenden diese zur Unterstützung einer Behandlung an. In diesen Fällen raten Hausärzte zu bestimmten Tees oder Nahrungsmitteln. Warme oder kalte Bäder und Wickel fallen ebenfalls unter viele Pläne der medizinischen Behandlung. Dabei steht dem Patienten frei, ob der diese Anwendungen durchführt oder auch nicht.
Fazit
Es gibt zahlreiche Hausmittel, Übungen und Anwendungen, welche gegen Migräne helfen können. Nicht alle dieser Mittel wirken bei jedem Menschen, einigen Migränepatienten helfen sie jedoch wunderbar. An dieser Stelle muss sich jeder individuell ausprobieren. Im medizinischen Bereich gelten Hausmittel dann als problematisch, wenn sich das Befinden der Patienten oder die Erkrankung verschlechtert oder der Patient die medizinische Hilfe durch Hausmittel hinauszögert. Deswegen sollte immer der Arzt informiert werden. Im Normalfall sind durch Hausmittel keine Nebenwirkungen zu erwarten, jedoch können manche Menschen auf einige Pflanzen allergisch reagieren. Des Weiteren können Störungen bei der Regulation des Kreislaufes und der Körpertemperatur oder Infektionen auftreten. Außerdem beeinträchtigen einige Kräuter, insbesondere als Tee aufgebrüht die Wirkung der vom Arzt verordneten Medikamente. Eine Absprache mit dem behandelnden Arzt ist deswegen unbedingt notwendig.
Eine kurze Information zum Ende
Seit Tausenden von Jahren gibt es den Begriff der „Hausmedizin“. Traditionelle Anwendungen von Pflanzen und Kräutern wurden zum Beispiel schon in einem Rezeptbuch aus der römischen Antike gefunden. Auch in Ägypten und Griechenland wurde die Heilkunde mittels Kräuter und Pflanzen vor Tausenden Jahren durchgeführt, wie sich immer wieder bei Ausgrabungen zeigt.