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ToggleMigräneanfälle verlaufen in drei bis vier Phasen
Schauen wir uns zunächst einmal genauer an, wie eine Migräne abläuft. Wichtig zu wissen ist, dass es mehrere Migräneformen gibt – wie zum Beispiel die Augenmigräne oder die vestibuläre Migräne. Wir beschränken uns in diesem Beitrag auf den Verlauf der „klassischen“ Migräne und gehen zudem auf die Migräne mit Aura ein. Wenn du mehr über weniger verbreitete Formen erfahren möchtest, dann findest du bei uns viele weitere Beiträge!Phase 1: Die Vorbotenphase (Prodromalphase)
Beginnen wir ganz am Anfang: Noch vor den ersten Symptomen deutet sich ein Anfall bei vielen Menschen an. Das kann sogar schon mehrere Tage, aber auch einige Stunden zuvor passieren. Vielleicht hast auch du schon erlebt, dass du es unterbewusst spürst, dass bald ein Anfall eintreten wird. Oft sind diese Anzeichen nämlich so unspezifisch, dass sie gar nicht bewusst wahrgenommen werden. Unter anderem sind diese „Vorboten“ typisch:- Konzentrationsprobleme, Reizbarkeit oder depressive Verstimmungen
- Heißhungerattacken oder Appetitlosigkeit
- Häufiges Gähnen
- Müdigkeit
- Nackensteifheit
- Lichtempfindlichkeit oder Geruchsempfindlichkeit
- Vermehrtes Wasserlassen
Phase 2: Die Auraphase
Diese Phase tritt nicht bei allen Betroffenen auf. Nur etwa 15 bis 25 Prozent aller Menschen mit Migräne leiden in deren Verlauf unter diesen zusätzlichen neurologischen Symptomen. Der Verlauf einer Migräne mit Aura zeichnet sich durch eine zusätzliche, etwa 5 bis 60 Minuten lange Phase vor den eigentlichen Kopfschmerzen aus. Dabei treten unter anderem die folgenden Symptome auf:- Sehstörungen, zum Beispiel mit Lichtblitzen, Flimmern oder dem Sehen von Zickzacklinien
- Sensorische Symptome wie Kribbeln oder Taubheit
- Sprachstörungen
Phase 3: Die Kopfschmerzphase
Es folgt die Hauptphase des Migräneanfalls. Diese zeichnet sich vor allem durch den bekannten Migränekopfschmerz aus. Diese Schmerzen sind von mittelstarker bis starker Intensität und werden als hämmernd oder pulsierend beschrieben. Zudem treten sie in aller Regel einseitig auf. Verstärkt werden können sie durch Licht, Geräusche oder Bewegung, weshalb sich Betroffene während einer Attacke oft in einen dunklen und ruhigen Raum zurückziehen. Das ist aber noch nicht alles: In der Regel kommen noch weitere Beschwerden dazu, die ähnlich belastend sein können. So können Übelkeit und Erbrechen, aber auch Schwindel oder eine extreme Erschöpfung auftreten.
Phase 4: Die Rückbildungsphase (Postdromalphase)
Kommen wir zur letzten Phase, die Betroffene erleben. Hier klingen die Symptome wieder ab – die Beschwerden gehen zwar zurück, viele Menschen fühlen sich jedoch im Anschluss erschöpft, benommen oder etwas langsam im Kopf. Sie klagen etwa über Konzentrationsschwäche, Muskelschmerzen, Stimmungsschwankungen oder Gereiztheit. Diese Phase kann wenige Stunden, aber auch ein bis zwei Tage andauern.Symptome von Migräne: Attacke erkennen
Der Verlauf von Migräne ist individuell und kann zum Beispiel eine Aura beinhalten oder auch ganz plötzlich beginnen. Leidest du zum ersten Mal unter Migräneanfällen und bist du dir noch nicht ganz sicher, ob es sich tatsächlich um solche handelt, dann empfehlen wir dir zunächst einen Besuch beim Arzt. Dort kann eine Diagnose gestellt und die Behandlung besprochen werden. Grundsätzlich erkennst du einen Migräneanfall an dem oben beschriebenen Verlauf, in dem wir auch auf die Symptome näher eingehen. Wenn du dich hier wiedererkennst, dann ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass es sich bei deinen Beschwerden um den Verlauf einer Migräne handelt. Für eine gesicherte Diagnose gilt in der Regel, dass die Attacken mindestens fünfmal auftreten müssen.Migräne Verlauf: Die Dauer eines Migräneanfalls
Der Schmerz, den Menschen mit Migräne ertragen müssen, ist oft kaum auszuhalten – und zu allem Überfluss auch noch von langer Dauer. Migräneattacken können etwa 4 bis 72 Stunden anhalten. Auch nach der Attacke selbst kannst du dich noch eine längere Zeit außer Gefecht gesetzt fühlen. Wie oft die Anfälle auftreten, ist ganz individuell. Manche Menschen haben nur ein- oder zweimal pro Jahr Beschwerden, wieder andere leiden wöchentlich oder fast täglich an Migräneattacken. Es gilt: Bei einer Dauer von bis zu 14 Tagen pro Monat spricht man von episodischer Migräne, ab 15 Tagen pro Monat von chronischer Migräne.
Den Verlauf von Migräne verkürzen
Die Kopfschmerzattacken lassen sich mit der richtigen Behandlung eindämmen. Du kannst deine Schmerzen zum Beispiel mit Medikamenten behandeln, die den Anfall verkürzen oder die Symptome abschwächen können. Zum Einsatz kommen zunächst klassische Schmerzmittel aus der Apotheke wie Ibuprofen oder Paracetamol. Kannst du mit dieser Behandlung keine befriedigenden Ergebnisse erzielen, solltest du deinen Arzt auf sogenannte Triptane ansprechen. Diese speziellen Migräne Medikamente können den Verlauf positiv beeinflussen. Medikamente heilen deine Erkrankung natürlich nicht und können bei übermäßiger Verwendung sogar selbst Schmerzen verursachen. Suchst du nach einer natürlichen und dauerhaften Herangehensweise, dann könnte unsere Methode das Richtige für dich sein. Informiere dich hier gern weiter dazu:Den Migräneanfällen vorbeugen
Natürlich gibt es auch Möglichkeiten, wie du der Kopfschmerzerkrankung vorbeugen kannst. Auch hier können in Rücksprache mit deinem Arzt oder deiner Ärztin Medikamente zum Einsatz kommen. Zunächst einmal solltest du jedoch herausfinden, was deine Trigger sind. Diese Auslöser können bei Patienten Attacken hervorrufen oder begünstigen. Ein Migräne-Tagebuch, in dem du deine Attacken dokumentierst, hilft dir dabei, deine persönlichen Auslöser zu identifizieren. Notiere darin am besten die Migräne Dauer, die Schmerzintensität sowie Aktivitäten oder Auffälligkeiten in Verbindung mit der Attacke. So kannst du ein Muster finden und entsprechende Änderungen in deinem Lebensstil vornehmen. Typische Auslöser sind zum Beispiel:- Stress und psychisch belastende Situationen
- Schlafmangel oder Störungen im Schlaf-Wach-Rhythmus
- Lärm, Gerüche oder helles Licht
- Bestimmte Lebensmittel